Susanne Gabler Artist

Ausstellung

Eröffnung im Schloß Wiligrad

NEXT LEVEL SHIT | Installation
NEXT LEVEL SHIT ... übersetzt bedeutet diese Redewendung: nächste große Herausforderung. Ich nutze diese Formulierung, um unsere größte Herausforderung zu thematisieren - unsere menschengemachte Klimakatastrophe.

Mit dem Wort Level verweise ich auf den ansteigenden Meeresspiegel und genauso auf sinkende Wasserspiegel aufgrund von Trockenheit oder die Veränderungen in unseren Gewässern durch den Temperaturanstieg.

Gewohnt in situ arbeitend, blockiere ich den schönsten Ausblick des Schlosses mit meiner Word Art und damit das Ausweichen dieser Thematik.

Der Begriff Natur benennt für mich das, was größer ist als wir. Im Anthropozän begegnen wir verstärkt den Geistern, die wir riefen. Wir ignorieren die Gefahr des aufgrund der Erderwärmung künftig noch rapider ansteigenden Meeresspiegels. So kann es zu keiner Korrektur unseres gewohnten Verhaltens kommen. NEXT LEVEL SHIT visualisiert diese stumme Bedrohung im romantischen Ausblick auf die Wasseroberfläche des Schweriner Sees.

mementum LED

Memefied Laufschrift, programmierte vernetzte Mikrogeräte
mit LED Matrix display 8x8
eine Kollaboration von Carsten Bund und Susanne Gabler

Die gegenwärtigen und potenziellen gesellschaftlichen Umwälzungen erfordern angepasste und uneingeschränkt freie Formen der künstlerischen Kommunikation. Vor diesem Hintergrund wird die hier beschriebene Aktion als Experiment angelegt, um den Grad an Freiheit und Austauschbereitschaft im öffentlichen Raum auszuloten und in welchem Maß die Anwesenden bereit sind, sich auf unkonventionelle Kommunikationsformen einzulassen. 

Das zentrale Element bildet die Platzierung von LED-Lichtern, an mitwirkenden Künstlern,  die mithilfe eines Routers als Informationsquelle synchronisiert werden. So entsteht ein visuelles Netzwerk, in dem ein einzelner Daten- bzw. Informationsgeber die Inhalte an zahlreiche LED-Panels sendet. Sobald diese Signale empfangen werden, leuchten alle Einheiten gleichzeitig auf und projizieren eine identische Laufschrift. Dieser koordinierte Prozess illustriert die Funktionsweise vernetzter Kommunikation: Die Botschaften werden komprimiert, weitergegeben und in veränderter Form von einer Vielzahl an Empfängern repräsentiert. Damit entsteht ein Sinnbild für die Verbreitung und Vervielfältigung von Ideen oder sogenannten Memes, die in einer restriktiven Umgebung besonders prekär, aber auch besonders wirksam sein können.

Die Formulierung der Inhalte in der Laufschrift zielt darauf ab, eine konzeptuelle Spannung zwischen Sichtbarkeit und Abstraktion zu erzeugen. Die nur kurz aufscheinenden Botschaften sind einerseits offen zugänglich, erfordern jedoch Aufmerksamkeit und Kontext, um vollständig erfasst zu werden. Sie bilden einen flüchtigen, aber eindrücklichen Kommunikationskanal, der – trotz seiner Subtilität – ein subversives Potenzial besitzt. 

Der subversive Charakter zeigt sich vor allem darin, dass die Aktion die in vielen Teilen der Gesellschaft existierenden Grenzziehungen zwischen erlaubter und verbotener Kommunikation hinterfragt. Indem die Inhalte mithilfe von privaten Personen, technisch reduziert und über LED-Laufschriften vermittelt werden, umgehen sie gewissermaßen klassische Kontrollmechanismen oder Zensurinstrumente. Gerade in einem restriktiven Umfeld kann dieses Verfahren eine symbolische und real wirksame Strategie sein, um alternative Botschaften öffentlich sichtbar zu machen. Die durch die Synchronisierung hervorgerufene Gleichschaltung der Anzeigen verweist darüber hinaus auf die kollektive Kraft der Teilnehmenden, die sich gemeinsam zu einem diffusen, aber stetigen Informationsfluss formieren.

Insgesamt stellt die Aktion einen Versuch dar, die Grenzen konventioneller Kommunikation, wie sie in restriktiven Gesellschaftsformen etabliert ist, zu erweitern. Sie bietet einen offenen Raum für künstlerische Reflexion über den Status von Information, deren Verteilung und Rezeption sowie über die Fähigkeit von Kunst, trotz Kontrollmechanismen und Repression, alternative Ausdrucksformen sichtbar zu machen. Die Aktion versteht sich somit als experimentelle Erkundung von künstlerischen Strategien, die die klassische Hierarchie von Sender und Empfänger hinterfragen und eine partizipatorische, zugleich aber flüchtige Kommunikationssituation im öffentlichen Raum erzeugen.

In diesem Werk wird deutlich, dass jeder Beteiligte eine eigene Interpretation der Kunstfreiheit besitzt, die maßgeblich die Rezeption und Umsetzung der Aktion prägt. Gerade in der Auseinandersetzung mit zugelassenen oder verbotenen Kommunikationsformen im öffentlichen Raum zeigt sich, wie eng persönliche Vorstellungen von Freiheit mit den konkreten Bedingungen einer restriktiven Gesellschaft verknüpft sein können. Die künstlerische Intervention wird damit zugleich zu einem Spiegel individueller Haltungen: Sie hinterfragt, inwieweit jeder Einzelne bereit ist, bestehende Grenzen zu überschreiten und neue Freiräume zu erschließen.

Gefühle sind auch Fakten

Ausstellung vom 20.09. - 30.10.2024
Kuratorin Susanne Gabler
Eröffnung am Freitag, 20. September 2024, um 19 Uhr
Die Romantik zelebriert das Gefühl, die Sehnsucht der Menschen sowie eine größere Macht, der wir uns auch als Menschen unterzuordnen haben. Während die Moderne Fakten zur Realität erklärt, bietet die Romantik eine Zuflucht zur dieser. In dieser Dualität unterliegen unsere Bewertungen permanent der Ent-scheidung, sie als Romatiker:innen oder als Analytiker:innen zu vollziehen. Dem folgend bleibt immer ein Anteil in uns außen vor.

Begrüßung durch Susanne Gabler

Beitrag zum Ausstellungsthema und zur Ausstellung durch Dr. Asmus Trautsch, Lyriker und Philosoph

Performativer Beitrag zu Basis- mal sehen vielleicht auch ihren -emotionen durch Anne Martin, Bildende Künstlerin und Autorin

Torrance Art Museum presents TRYST
Art Fair Los Angeles

wir zeigen dort den ROMANTISIZER
AI painter

collab Carsten Bund & Susanne Gabler
23. bis 25. August 2024
Unser ROMANTISIZER wird präsentiert von der Galerie Wonzimer in Los Angeles.
Kuratiert wurde die Messepräsentation von Ali Osiecki und Saraswati Petrovic.
geöffnet
Freitag von 16 - 18 Uhr
Samstag von 12 - 18 Uhr
Sonntag von 12 bis 18 Uhr
Deutsch

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