Susanne Gabler Artist

Wordart

Eröffnung im Schloß Wiligrad

NEXT LEVEL SHIT | Installation
NEXT LEVEL SHIT ... übersetzt bedeutet diese Redewendung: nächste große Herausforderung. Ich nutze diese Formulierung, um unsere größte Herausforderung zu thematisieren - unsere menschengemachte Klimakatastrophe.

Mit dem Wort Level verweise ich auf den ansteigenden Meeresspiegel und genauso auf sinkende Wasserspiegel aufgrund von Trockenheit oder die Veränderungen in unseren Gewässern durch den Temperaturanstieg.

Gewohnt in situ arbeitend, blockiere ich den schönsten Ausblick des Schlosses mit meiner Word Art und damit das Ausweichen dieser Thematik.

Der Begriff Natur benennt für mich das, was größer ist als wir. Im Anthropozän begegnen wir verstärkt den Geistern, die wir riefen. Wir ignorieren die Gefahr des aufgrund der Erderwärmung künftig noch rapider ansteigenden Meeresspiegels. So kann es zu keiner Korrektur unseres gewohnten Verhaltens kommen. NEXT LEVEL SHIT visualisiert diese stumme Bedrohung im romantischen Ausblick auf die Wasseroberfläche des Schweriner Sees.

DISAPPEAR

2024 | word art

mementum LED

Memefied Laufschrift, programmierte vernetzte Mikrogeräte
mit LED Matrix display 8x8
eine Kollaboration von Carsten Bund und Susanne Gabler

2025
word art

Die gegenwärtigen und potenziellen gesellschaftlichen Umwälzungen erfordern angepasste und uneingeschränkt freie Formen der künstlerischen Kommunikation. Vor diesem Hintergrund wird die hier beschriebene Aktion als Experiment angelegt, um den Grad an Freiheit und Austauschbereitschaft im öffentlichen Raum auszuloten. 

Die aktuellen politischen Entwicklungen und die Möglichkeit weitreichender gesellschaftlicher Umbrüche verdeutlichen die Notwendigkeit, flexible und uneingeschränkt freie Formen künstlerischer Kommunikation zu erproben. Gerade in Zeiten, in denen etablierte Strukturen ins Wanken geraten oder neu ausgehandelt werden müssen, kann die Kunst durch kreative, subversive und partizipative Ansätze neue Wege des Austauschs aufzeigen. Vor diesem Hintergrund versteht sich die hier vorgestellte Aktion als Experiment, um zu ergründen, wie weit sich künstlerische Freiheit im öffentlichen Raum erstrecken lässt und in welchem Maß die Teilnehmenden bereit sind, sich auf unkonventionelle Kommunikationsformen einzulassen.

Das zentrale Element bildet die Platzierung von LED-Lichtern, an mitstreitenden Künstlern,  die mithilfe eines Routers als Informationsquelle synchronisiert werden. 

 

So entsteht ein visuelles Netzwerk, in dem ein einzelner Daten- bzw. Informationsgeber die Inhalte an zahlreiche LED-Panels sendet. Sobald diese Signale empfangen werden, leuchten alle Einheiten gleichzeitig auf und projizieren eine identische Laufschrift. Dieser koordinierte Prozess illustriert die Funktionsweise vernetzter Kommunikation: Die Botschaften werden komprimiert, weitergegeben und in veränderter Form von einer Vielzahl an Empfängern repräsentiert. Damit entsteht ein Sinnbild für die Verbreitung und Vervielfältigung von Ideen oder sogenannten Memes, die in einer restriktiven Umgebung besonders prekär, aber auch besonders wirksam sein können.

 

Die Formulierung der Inhalte in der Laufschrift zielt darauf ab, eine konzeptuelle Spannung zwischen Sichtbarkeit und Abstraktion zu erzeugen. Die nur kurz aufscheinenden Botschaften sind einerseits offen zugänglich, erfordern jedoch Aufmerksamkeit und Kontext, um vollständig erfasst zu werden. Sie bilden einen flüchtigen, aber eindrücklichen Kommunikationskanal, der – trotz seiner Subtilität – ein subversives Potenzial besitzt. 

 

Der subversive Charakter zeigt sich vor allem darin, dass die Aktion die in vielen Teilen der Gesellschaft existierenden Grenzziehungen zwischen erlaubter und verbotener Kommunikation hinterfragt. Indem die Inhalte mithilfe von privaten Personen, technisch reduziert und über LED-Laufschriften vermittelt werden, umgehen sie gewissermaßen klassische Kontrollmechanismen oder Zensurinstrumente. Gerade in einem restriktiven Umfeld kann dieses Verfahren eine symbolische und real wirksame Strategie sein, um alternative Botschaften öffentlich sichtbar zu machen. Die durch die Synchronisierung hervorgerufene Gleichschaltung der Anzeigen verweist darüber hinaus auf die kollektive Kraft der Teilnehmenden, die sich gemeinsam zu einem diffusen, aber stetigen Informationsfluss formieren.

Insgesamt stellt die Aktion einen Versuch dar, die Grenzen konventioneller Kommunikation, wie sie in restriktiven Gesellschaftsformen etabliert ist, zu erweitern. Sie bietet einen offenen Raum für künstlerische Reflexion über den Status von Information, deren Verteilung und Rezeption sowie über die Fähigkeit von Kunst, trotz Kontrollmechanismen und Repression, alternative Ausdrucksformen sichtbar zu machen. Die Aktion versteht sich somit als experimentelle Erkundung von künstlerischen Strategien, die die klassische Hierarchie von Sender und Empfänger hinterfragen und eine partizipatorische, zugleich aber flüchtige Kommunikationssituation im öffentlichen Raum erzeugen.

In diesem Werk wird deutlich, dass jeder Beteiligte eine eigene Interpretation der Kunstfreiheit besitzt, die maßgeblich die Rezeption und Umsetzung der Aktion prägt. Gerade in der Auseinandersetzung mit zugelassenen oder verbotenen Kommunikationsformen im öffentlichen Raum zeigt sich, wie eng persönliche Vorstellungen von Freiheit mit den konkreten Bedingungen einer restriktiven Gesellschaft verknüpft sein können. Die künstlerische Intervention wird damit zugleich zu einem Spiegel individueller Haltungen: Sie hinterfragt, inwieweit jeder Einzelne bereit ist, bestehende Grenzen zu überschreiten und neue Freiräume zu erschließen.

mementum LED

Memefied Laufschrift, programmierte vernetzte Mikrogeräte
mit LED Matrix display 8x8
eine Kollaboration von Carsten Bund und Susanne Gabler

Die gegenwärtigen und potenziellen gesellschaftlichen Umwälzungen erfordern angepasste und uneingeschränkt freie Formen der künstlerischen Kommunikation. Vor diesem Hintergrund wird die hier beschriebene Aktion als Experiment angelegt, um den Grad an Freiheit und Austauschbereitschaft im öffentlichen Raum auszuloten und in welchem Maß die Anwesenden bereit sind, sich auf unkonventionelle Kommunikationsformen einzulassen. 

Das zentrale Element bildet die Platzierung von LED-Lichtern, an mitwirkenden Künstlern,  die mithilfe eines Routers als Informationsquelle synchronisiert werden. So entsteht ein visuelles Netzwerk, in dem ein einzelner Daten- bzw. Informationsgeber die Inhalte an zahlreiche LED-Panels sendet. Sobald diese Signale empfangen werden, leuchten alle Einheiten gleichzeitig auf und projizieren eine identische Laufschrift. Dieser koordinierte Prozess illustriert die Funktionsweise vernetzter Kommunikation: Die Botschaften werden komprimiert, weitergegeben und in veränderter Form von einer Vielzahl an Empfängern repräsentiert. Damit entsteht ein Sinnbild für die Verbreitung und Vervielfältigung von Ideen oder sogenannten Memes, die in einer restriktiven Umgebung besonders prekär, aber auch besonders wirksam sein können.

Die Formulierung der Inhalte in der Laufschrift zielt darauf ab, eine konzeptuelle Spannung zwischen Sichtbarkeit und Abstraktion zu erzeugen. Die nur kurz aufscheinenden Botschaften sind einerseits offen zugänglich, erfordern jedoch Aufmerksamkeit und Kontext, um vollständig erfasst zu werden. Sie bilden einen flüchtigen, aber eindrücklichen Kommunikationskanal, der – trotz seiner Subtilität – ein subversives Potenzial besitzt. 

Der subversive Charakter zeigt sich vor allem darin, dass die Aktion die in vielen Teilen der Gesellschaft existierenden Grenzziehungen zwischen erlaubter und verbotener Kommunikation hinterfragt. Indem die Inhalte mithilfe von privaten Personen, technisch reduziert und über LED-Laufschriften vermittelt werden, umgehen sie gewissermaßen klassische Kontrollmechanismen oder Zensurinstrumente. Gerade in einem restriktiven Umfeld kann dieses Verfahren eine symbolische und real wirksame Strategie sein, um alternative Botschaften öffentlich sichtbar zu machen. Die durch die Synchronisierung hervorgerufene Gleichschaltung der Anzeigen verweist darüber hinaus auf die kollektive Kraft der Teilnehmenden, die sich gemeinsam zu einem diffusen, aber stetigen Informationsfluss formieren.

Insgesamt stellt die Aktion einen Versuch dar, die Grenzen konventioneller Kommunikation, wie sie in restriktiven Gesellschaftsformen etabliert ist, zu erweitern. Sie bietet einen offenen Raum für künstlerische Reflexion über den Status von Information, deren Verteilung und Rezeption sowie über die Fähigkeit von Kunst, trotz Kontrollmechanismen und Repression, alternative Ausdrucksformen sichtbar zu machen. Die Aktion versteht sich somit als experimentelle Erkundung von künstlerischen Strategien, die die klassische Hierarchie von Sender und Empfänger hinterfragen und eine partizipatorische, zugleich aber flüchtige Kommunikationssituation im öffentlichen Raum erzeugen.

In diesem Werk wird deutlich, dass jeder Beteiligte eine eigene Interpretation der Kunstfreiheit besitzt, die maßgeblich die Rezeption und Umsetzung der Aktion prägt. Gerade in der Auseinandersetzung mit zugelassenen oder verbotenen Kommunikationsformen im öffentlichen Raum zeigt sich, wie eng persönliche Vorstellungen von Freiheit mit den konkreten Bedingungen einer restriktiven Gesellschaft verknüpft sein können. Die künstlerische Intervention wird damit zugleich zu einem Spiegel individueller Haltungen: Sie hinterfragt, inwieweit jeder Einzelne bereit ist, bestehende Grenzen zu überschreiten und neue Freiräume zu erschließen.

DISAPPEAR

2024 | word art

DISAPPEAR

2024
word art

Die Konzentration der Aussage auf ein Wort bietet gleichsam die Fragestellung, die These und die Auseinandersetzung.

Das Wort DISAPPEAR scheint mir das zentrale Wort zu sein, denn die Welt wie wir sie kennen, verschwindet unaufhaltsam. Doch zur Natur unserer Welt gehört es, dass keine Lücken entstehen. Das fluide Gebilde Leben ist überall und in Bewegung. Das Verschwinden einer Lebensform ist zugunsten einer angepassteren Art und ohne Rücksicht auf uns Menschen.

Wer sich also anpasst, überlebt. Das System ist nicht darauf ausgerichtet, sich statisch zu erhalten. Die Ziele der Menschheit scheinen davon abzuweichen.

 

Das englische Wort DIS-APPEAR birgt in sich das Verschwinden und das Erscheinen. Aus diesem Grund ist es hier für mich das passendste Wort. Es symbolisiert das Lebendige und stellt uns allen die Frage, was wir wollen.

Und die visuelle Betonung des Teils APPEAR ist eine positive Ausrichtung dieser Wortkomposition, denn ein Wissenschaftskolleg bietet das Höchstmaß an Hoffnung, durch das öffentliche Teilen von Erkenntnissen.

Ankauf für die Kunstsammlung Mecklenburg und Vorpommern 2024

FUTURE of past | 2023 | Installation
gefunden | anhaltende Arbeit seit 2017 | Edition
Zwei Werke meiner künstlerischen Arbeit gehören seit 2024 zur Kunstsammlung des Landes Mecklenburg und Vorpommern. Meine Arbeit „FUTURE of past“ (2023) und eine Edition meiner seit 2017 anhaltenden Arbeit „gefunden“ sind jetzt Teil des Kunstbesitzes des Landes.

Eine besondere Freude war für mich der Atelierbesuch zweier Vertreterinnen der Kunstkommission des Landes, Dr. Merete Cobarg und Dr. Katrin Arrieta und einer Vertreterin des Ministeriums für Wissenschaft, Kultur und Europaangelegenheiten Mecklenburg und Vorpommern, Marthe Ruhnau und der Redakteurin Juliane Fuchs von Kultur-MV.

Die Installation „FUTURE of past“ ist eine 54teilige Word Art von 2023, entstanden in meiner Beschäftigung mit Maurinmühle und für die Ortszeit-Ausstellung in der St. Laurentius Kirche Schönberg.
Vertraut wirken die Zeichen wie Schrift. Lesbar sind aber ausschließlich drei Wörter: FUTURE of past. Die weiteren Elemente formen sich für die Betrachtenden zu Symbolen. Im Versuch diese gleichzeitig bekannten und unbekannten Zeichen zu entschlüsseln, lesen wir unsere eigene Geschichte. Sich unserer gemeinsamen Geschichte mit unseren Herzen und Ahnungen anzunähern, ist auch die Annäherung an unsere gemeinsame Wahrheit. Diesen höchsten Wert spiegelt die Vergoldung wieder.

„gefunden“ ist eine fortlaufende Arbeit, mit der ich 2017 begann. Sie besteht aus einzelnen, verlorenen Handschuhen und Kontaktanzeigen aus der Zeitschrift Magazin. Gezeigt wurde sie u.a. im Künstlerhaus Dortmund (2022) und in der Kunsthalle Rostock (2023).

Abbildungen 1, 5, 7: Sabrina Scholz / WKM
Deutsch

Diese Webseite verwendet Cookies um dir das beste Erlebnis der Seite zu gewährleisten. Wenn du damit einverstanden bist akzeptierst du unsere Datenschutzbestimmungen

Diese Webseite verwendet Cookies um dir das beste Erlebnis der Seite zu gewährleisten. Wenn du damit einverstanden bist akzeptierst du unsere Datenschutzbestimmungen